Ransomware ist eine der größten digitalen Bedrohungen unserer Zeit. Immer häufiger werden Unternehmen Opfer dieser Erpressersoftware, die Daten verschlüsselt und erst nach Zahlung eines Lösegelds wieder freigibt. Die Angreifer agieren professionell, nutzen automatisierte Systeme und treffen gezielt kleine und mittelständische Firmen, die sich oft in trügerischer Sicherheit wiegen.
Dabei ist Ransomware längst keine technische Randerscheinung mehr, sondern ein Geschäftsmodell. Hinter vielen Angriffen stehen gut organisierte Gruppen, die Schwachstellen in alltäglicher IT ausnutzen. Ein unbedachter Klick auf einen E-Mail-Anhang oder eine ungepatchte Software kann genügen, um ein komplettes Unternehmen lahmzulegen. Die Folgen reichen von Datenverlust über Produktionsstillstand bis zu erheblichem Reputationsschaden.
In diesem Artikel finden Sie Antworten auf die Frage „Was ist Ransomware?“, erfahren, wie sie funktioniert und welche typischen Angriffsmuster dahinterstecken. Außerdem zeigen wir Ihnen, woran Sie eine Infektion erkennen und welche ersten Schritte sinnvoll sind, bevor Sie Schutzmaßnahmen umsetzen.
Wie Ransomware funktioniert
Wer verstehen möchte, was Ransomware genau ist, sollte wissen, wie sie vorgeht. Ransomware folgt einem klaren Prinzip: Sie dringt in Systeme ein, verschlüsselt Daten und fordert anschließend Lösegeld. Der Weg dahin ist meist unspektakulär und genau das macht ihn so gefährlich. In vielen Fällen beginnt der Angriff mit einer scheinbar harmlosen E-Mail oder einem unauffälligen Download. Erst nach Stunden oder Tagen wird sichtbar, dass Dateien gesperrt und Zugänge blockiert sind.
Für Unternehmen ist entscheidend zu verstehen, dass es sich dabei nicht um eine spontane Attacke handelt. Professionelle Gruppen nutzen automatisierte Werkzeuge, um gezielt Schwachstellen in Firmennetzwerken zu finden. Haben sie Zugang, breiten sie sich unbemerkt aus, analysieren interne Strukturen und greifen anschließend strategisch an. Häufig geschieht das außerhalb der Geschäftszeiten, wenn kein Personal auf Unregelmäßigkeiten reagiert.
Wer diesen Ablauf kennt, kann Risiken besser einschätzen. Typische Einfallstore wie unsichere Fernzugänge, alte Softwareversionen oder ungeschulte Mitarbeitende sind keine technischen Details, sondern reale Geschäftsrisiken.
Die häufigsten Ransomware-Arten
Wer sich fragt, was Ransomware genau ist, sollte auch die verschiedenen Varianten kennen. Denn nicht jede Form arbeitet gleich und die Folgen unterscheiden sich deutlich. Während einige Varianten Daten verschlüsseln, blockieren andere ganze Systeme oder drohen mit der Veröffentlichung sensibler Informationen.
Crypto-Ransomware verschlüsselt Dateien auf Servern und Arbeitsplätzen. Betroffene können nicht mehr auf ihre Daten zugreifen und werden aufgefordert, ein Lösegeld zu zahlen. In vielen Fällen sind auch Backups betroffen, wenn sie nicht richtig getrennt sind.
Locker-Ransomware sperrt den Zugriff auf den Computer selbst. Auf dem Bildschirm erscheint eine Meldung, die Zahlung verlangt, um die Sperre aufzuheben. Diese Variante ist technisch einfacher, kann aber ebenfalls den Betrieb ganzer Abteilungen lahmlegen.
Bei der sogenannten doppelten Erpressung kopieren die Angreifer zusätzlich Daten, bevor sie sie verschlüsseln. Wird kein Geld gezahlt, drohen sie mit der Veröffentlichung vertraulicher Informationen. Dieses Vorgehen betrifft besonders Unternehmen mit sensiblen Kundendaten.
Zunehmend verbreitet ist auch Ransomware-as-a-Service, bei der kriminelle Gruppen ihre Schadsoftware an andere Angreifer vermieten. Damit wird Erpressung zu einem skalierbaren Geschäftsmodell, das auch technisch unerfahrenen Tätern Angriffe ermöglicht.
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Typische Einfallstore für Ransomware
In den meisten Fällen liegt der Ursprung eines Angriffs nicht in komplexer Technik, sondern in alltäglichen Situationen, die leicht zu vermeiden wären.
Ein häufiger Einstiegspunkt ist Phishing, also betrügerische E-Mail-Kommunikation. Mitarbeitende öffnen einen Anhang oder klicken auf einen Link, der Schadsoftware einschleust. Da diese Nachrichten oft täuschend echt aussehen, reicht ein Moment der Unaufmerksamkeit, um den Angriff auszulösen.
Ebenfalls verbreitet sind veraltete Systeme und fehlende Sicherheitsupdates. Wenn Betriebssysteme oder Anwendungen nicht regelmäßig aktualisiert werden, bleiben bekannte Schwachstellen offen. Kriminelle nutzen automatisierte Tools, um genau diese Lücken zu finden.
Auch unsichere Fernzugänge stellen ein Risiko dar. Remote-Desktop-Verbindungen ohne Mehrfaktor-Authentifizierung bieten Angreifern einfache Einstiegsmöglichkeiten. Gleiches gilt für schwache Passwörter, die durch automatisierte Verfahren leicht zu knacken sind.
Ein weiteres Problem ist Schatten-IT, also private oder unautorisierte Software, die Mitarbeitende installieren, ohne die IT-Abteilung zu informieren. Solche Anwendungen entziehen sich der Kontrolle und können unbemerkt zur Schwachstelle werden.
Wenn Unternehmen diese potenziellen Einfallstore kennen, können sie gezielt ansetzen, um Risiken zu reduzieren. Welche konkreten Maßnahmen dafür sinnvoll sind, erfahren Sie im Artikel „Ransomware-Schutz: 10 Fehler, die Unternehmen vermeiden sollten“.
Woran Sie eine Ransomware-Infektion erkennen können
Viele Unternehmen merken erst spät, was ein Ransomware-Angriff in der Praxis bedeutet. Anfangs läuft alles normal, doch plötzlich sind Dateien gesperrt und der Zugriff auf wichtige Systeme blockiert. Oft reichen wenige Stunden, bis der gesamte Betrieb stillsteht. Der Angriff ist dann längst abgeschlossen und die Wiederherstellung kostet Zeit, Geld und Nerven.
Ein typisches Warnsignal sind plötzlich gesperrte Dateien oder veränderte Dateiendungen, die nicht mehr geöffnet werden können. In manchen Fällen erscheinen neue Symbole auf dem Desktop oder Dokumente verschwinden scheinbar spurlos. Oft werden betroffene Mitarbeitende erst aufmerksam, wenn Programme ungewöhnlich langsam reagieren oder sich gar nicht mehr starten lassen.
Auch deaktivierte Sicherheitssoftware ist ein Hinweis. Viele Ransomware-Varianten schalten Virenschutzprogramme gezielt aus, um ungestört arbeiten zu können. Ebenso verdächtig sind ungewöhnliche Anmeldeversuche im Netzwerk oder ein sprunghafter Anstieg des Datenverkehrs. Wenn anschließend eine Erpressungsmeldung erscheint, ist der Angriff bereits abgeschlossen und der Zugriff auf Unternehmensdaten blockiert.
Folgen eines Ransomware-Angriffs für Unternehmen
Wer sich intensiver mit Ransomware beschäftigt, erkennt schnell, dass es bei einem Angriff nicht nur um verschlüsselte Daten geht. Die tatsächlichen Folgen betreffen das gesamte Unternehmen und wirken oft weit über den technischen Schaden hinaus.
Die unmittelbare Konsequenz ist meist ein kompletter Betriebsstillstand. Mitarbeitende können weder auf Dokumente noch auf Systeme zugreifen, Produktionsprozesse kommen zum Erliegen und Kommunikation ist nur eingeschränkt möglich. Selbst nach einer erfolgreichen Wiederherstellung bleiben Abläufe häufig gestört, da Daten inkonsistent oder unvollständig sind.
Hinzu kommen finanzielle Belastungen, die weit über die eigentliche IT-Reparatur hinausgehen. Kosten für Forensik, Wiederherstellung, neue Hardware oder den Austausch betroffener Systeme summieren sich schnell. Viele Versicherungen decken nur einen Teil dieser Schäden ab. Parallel drohen rechtliche Konsequenzen, etwa wenn personenbezogene Daten betroffen sind und Meldepflichten greifen.
Auch der Vertrauensverlust kann erheblich sein. Geschäftspartner und Kundinnen reagieren sensibel auf Sicherheitsvorfälle. Ein einziger Angriff kann genügen, um eine lang aufgebaute Geschäftsbeziehung zu belasten.
Wie Sie das Risiko verringern können (Kurzüberblick)
Die Bedrohung durch Ransomware ist real und betrifft längst nicht mehr nur große Konzerne. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind ein bevorzugtes Ziel, weil ihre Sicherheitsstrukturen oft lückenhaft sind und die Reaktionszeit im Ernstfall zu langsam ist.
Mit dem richtigen Bewusstsein und einer klaren Sicherheitsstrategie lassen sich viele Risiken vermeiden. Entscheidend ist, frühzeitig zu handeln, Verantwortlichkeiten zu klären und die eigene IT regelmäßig prüfen zu lassen. Prävention ist immer günstiger und effektiver als die Wiederherstellung nach einem Angriff.
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