Ein drahtloses Netzwerk ist heute essenziell für den reibungslosen Betrieb in Unternehmen. Ob es sich um die Nutzung cloudbasierter Anwendungen, die Steuerung von Maschinen in einer Produktionshalle oder die Durchführung von Videokonferenzen handelt – ein stabiles und sicheres WLAN bildet die Grundlage. Doch die IT-Sicherheit bleibt dabei oft auf der Strecke. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen unterschätzen die Gefahren unsicherer Netzwerke.
Die Kosten solcher Sicherheitslücken können immens sein. Laut einer aktuellen Studie betragen die durchschnittlichen Kosten eines Datenschutzvorfalls in Deutschland etwa 5,11 Millionen Euro pro Fall. Eine solche Summe kann für die Beteiligten existenzgefährdend sein. Daher ist es unerlässlich, die WLAN-Sicherheit in Unternehmen zu optimieren.
Warum ist WLAN-Sicherheit so wichtig?
Drahtloses Netzwerk als Risikofaktor
Ein drahtloses Netzwerk bietet viele Vorteile, wie Flexibilität und ortsunabhängigen Zugriff auf wichtige Daten. Allerdings sind Funknetzwerke naturgemäß anfälliger für Angriffe, da ihre Signale oft über die räumlichen Grenzen eines Gebäudes hinausgehen. Dies eröffnet potenziellen Angreifern die Möglichkeit, Schwachstellen auszunutzen und sich unautorisierten Zugriff zu verschaffen.
Beispiel aus dem Alltag:
Stellen Sie sich vor, ein Mitarbeiter in einem Café verbindet sich über das Firmen-WLAN, ohne zu wissen, dass ein „Evil Twin“ (gefälschter WLAN-Zugangspunkt) vom Nachbartisch aus betrieben wird. Der Angreifer kann so sensible Unternehmensdaten abfangen oder Schadsoftware einschleusen.
Häufige Angriffsmethoden auf WLAN-Netzwerke
Zu den häufigsten Angriffen auf drahtlose Netzwerke gehören:
- Man-in-the-Middle-Angriffe: Angreifer fangen die Kommunikation zwischen zwei Teilnehmern ab und manipulieren sie.
- Evil Twin und Rogue Access Points: Gefälschte WLAN-Zugangspunkte, die Benutzer in unsichere Verbindungen locken.
- Packet Sniffing: Angreifer überwachen den Datenverkehr und sammeln sensible Informationen.
Beispiel aus dem Alltag:
Ein Außendienstmitarbeiter greift über ein unsicheres Gäste-WLAN in einem Hotel auf die Unternehmensdatenbank zu. Ein Angreifer nutzt „Packet Sniffing“, um Benutzerdaten und Passwörter abzufangen. Die gestohlenen Zugangsdaten könnten genutzt werden, um auf vertrauliche Informationen zuzugreifen.
Die größten WLAN-Sicherheitslücken und ihre Auswirkungen
Unsichere Verschlüsselung und Passwörter
eraltete WLAN-Verschlüsselungstechniken wie WPA und WEP bieten nur unzureichenden Schutz vor modernen Angriffen. Zudem stellen schwache Passwörter ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da sie leicht geknackt werden können.
Beispiel aus dem Alltag:
Ein Unternehmen nutzt noch die standardmäßigen Router-Passwörter, die ab Werk voreingestellt sind. Ein Angreifer kann diese Standard-Passwörter leicht online finden und Zugang zum gesamten Netzwerk erhalten.
Mangelhafte Zugriffsverwaltung
Ohne klare Regeln und Technologien zur Kontrolle des Zugriffs auf das drahtlose Netzwerk steigt die Gefahr unbefugter Zugriffe auf sensible Daten.
Beispiel aus dem Alltag:
In einem Co-Working-Space verbindet sich ein ehemaliger Mitarbeiter, dessen Gerät noch Zugang zum Hauptnetzwerk hat. Ohne Zugangsmanagement bleibt dies unbemerkt, und der Zugriff kann missbraucht werden.
Fehlende Netzwerksegmentierung
Ohne die Trennung von Netzwerkbereichen – etwa für Gäste, Mitarbeiter und kritische Geschäftszonen – können Angriffe ungehindert das gesamte Netzwerk beeinträchtigen.
Beispiel aus dem Alltag:
Ein Besucher loggt sich in das Gäste-WLAN ein. Durch unzureichende Segmentierung hat er Zugriff auf interne Ressourcen wie Drucker oder freigegebene Server.
Effektive WLAN-Sicherheitsmaßnahmen für Unternehmen
Moderne Verschlüsselungstechniken
Die Nutzung von WPA3 sollte in jedem drahtlosen Netzwerk Standard sein. Dank des Simultaneous Authentication of Equals (SAE)-Protokolls wird selbst bei schwachen Passwörtern ein sicherer Schlüsselaustausch gewährleistet.
Implementierung eines Zugangsmanagements
IEEE 802.1X in Kombination mit einem RADIUS-Server ermöglicht eine zentrale Verwaltung von Zugangsberechtigungen und gewährleistet, dass nur autorisierte Geräte auf das drahtlose Netzwerk zugreifen können.
Beispiel aus dem Alltag:
Ein Unternehmen mit mehreren Filialen setzt ein Zugangsmanagement ein. Sobald ein Gerät keinen Zugriff mehr benötigt, wird es zentral aus der Datenbank entfernt.
Netzwerksegmentierung
Die Trennung in verschiedene Netzwerkzonen reduziert das Risiko, dass ein Angriff auf einen Bereich Auswirkungen auf das gesamte drahtlose Netzwerk hat.
Beispiel aus dem Alltag:
Das Netzwerk einer Kanzlei ist in drei Zonen unterteilt: Mandanten, Mitarbeiter und Gäste. Selbst wenn ein Gastgerät kompromittiert wird, bleiben die anderen Zonen geschützt.
Mitarbeiterschulungen
Regelmäßige Schulungen zu WLAN-Sicherheitsmaßnahmen sensibilisieren Mitarbeiter für Bedrohungen und vermitteln den sicheren Umgang mit Passwörtern und sensiblen Informationen.
Beispiel aus dem Alltag:
Ein Mitarbeiter wird durch eine Schulung auf Phishing-WLANs aufmerksam gemacht und kann in Zukunft gefälschte Netzwerke besser erkennen.
Einsatz von Firewalls und Intrusion Detection Systems
Durch die Kombination aus Firewalls und Intrusion Detection Systems (IDS) wird eine proaktive Abwehr von Angriffen ermöglicht.
Wie der Trusted-Wireless-Environment-Ansatz Ihr WLAN schützt
Ein ganzheitliches Sicherheitskonzept
Der Trusted-Wireless-Environment-Ansatz kombiniert verschiedene Schutzmaßnahmen, um ein umfassendes Sicherheitsframework für drahtlose Netzwerke zu schaffen.
Wireless Intrusion Prevention System (WIPS)
Das Wireless Intrusion Prevention System (WIPS) erkennt in Echtzeit Bedrohungen wie Rogue Access Points oder Evil Twin und neutralisiert diese automatisch.
Beispiel aus dem Alltag:
Ein Produktionsunternehmen setzt WIPS ein, das einen Rogue Access Point in der Nähe des Unternehmens entdeckt und blockiert, bevor Schaden entsteht.
Fazit: WLAN-Sicherheit für ein zukunftssicheres Netzwerk
Die WLAN-Sicherheit sollte in jedem Unternehmen höchste Priorität haben. Moderne Verschlüsselung, klare Zugangsregeln und proaktive Maßnahmen wie der Trusted-Wireless-Environment-Ansatz sind essenziell, um ein drahtloses Netzwerk vor aktuellen und zukünftigen Bedrohungen zu schützen.
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